Ob die erste eigene Wohnung, die dritte WG in diesem Jahr oder ein neuer Rückzugsort für die ganze Familie – alle Menschen auf Wohnungssuche stehen vor der gleichen Herausforderung. Die Lage am Wohnungsmarkt ist angespannt: Bezahlbare Wohnungen sind knapp, während die Mieten weiter steigen. Doch es werden auch immer wieder schöne Wohnungen frei oder alte Mietshäuser renoviert. Auf diese Chancen sollten Sie gut vorbereitet sein, um sich gegen Ihre zahlreichen Mitbewerber durchsetzen zu können.
In diesem Artikel erfahren Sie 10 Tipps, die Sie bei der Wohnungssuche unbedingt beachten sollten.
1. Vor der Wohnungssuche Kriterien festlegen
Bevor Sie aktiv nach Wohnungen suchen, sollten Sie zunächst darüber nachdenken, welche Rahmenbedingungen Ihre Traumwohnung erfüllen muss. Welche Gegend kommt für Sie in Frage? Wie groß soll die Wohnung sein? Und wie viele Zimmer benötigen Sie?
Ein ausschlaggebendes Kriterium ist für viele der Mietpreis. Die 30%-Regel besagt, dass die Miete im besten Fall nicht teurer als 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens sein sollte. Allerdings sollten Sie realistisch bleiben und nicht zu viele Ausschlusskriterien festlegen. Denn das Wohnungsangebot ist begrenzt und die Suche nach der perfekten Wohnung gleicht in den allermeisten Fällen der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
2. Wichtige Unterlagen, die Sie schon vor der Wohnungssuche zur Hand haben sollten
Um Ihren zukünftigen Vermieter von Ihnen zu überzeugen, muss der erste Eindruck sitzen. Ein Anschreiben, in dem Sie neben den üblichen Fakten auch einen persönlichen Touch mit einbauen, bleibt besser im Kopf als Standardphrasen. Mit einem Steckbrief oder Lebenslauf können Sie zusätzlich Ihren Vermieter in spe beeindrucken. Holen Sie, wenn möglich, bei Ihrem derzeitigen Vermieter eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung oder sogar ein Empfehlungsschreiben ein. In jedem Fall aber benötigen Sie Ihre letzten Gehaltsabrechnungen und einen Schufa-Bonitätscheck.
3. Ansprüche vor der Wohnungssuche checken
Der Mietspiegel steigt immer weiter an, sodass viele Menschen nur schwer bezahlbaren Wohnraum finden. Wenn es finanziell richtig knapp wird, gibt es einige staatliche Hilfen, die Bürger mit geringem Einkommen unterstützen.
- Der Wohnberechtigungsschein bestätigt, dass der Mieter berechtigt ist, eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnung zu beziehen. Um den Schein zu bekommen, muss der Mieter jedoch einige Kriterien erfüllen. Er darf zum Beispiel eine festgelegte Einkommensgrenze nicht überschreiten. Ob Sie Anspruch darauf haben, klärt Ihre örtlich zuständige Behörde.
- Das Wohngeld ist ein Mietzuschuss für Haushalte, die nur ein geringes Einkommen vorweisen können. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bietet online einen Wohngeldrechner an, mit dessen Hilfe Sie prüfen können, ob ein Anspruch besteht. Den Wohngeldantrag selbst stellen Sie ebenfalls bei Ihrer zuständigen Behörde.
4. Wohnungen im Alltag finden
Im Alltag gibt es einige Methoden, um Wohnungen zu finden. Manche Vermieter inserieren zum Beispiel in lokalen Zeitungen oder verteilen Aushänge in der Stadt. Es lohnt sich also die Augen offen zu halten. Vielleicht wissen auch Freunde oder Bekannte, wer gerade nach Mietern sucht oder wo gerade eine Wohnung frei wird.
Wem das zu aufwändig ist, kann sich auch an offiziellere Stellen wenden. Auch Mieter können Immobilienmakler zur Wohnungssuche beauftragen, die allerdings eine Provision verlangen. Laut Gesetz darf die Maklercourtage maximal zwei Nettokaltmieten zuzüglich der Mehrwertsteuer betragen. Eine weitere Option bietet der direkte Kontakt zu Hausverwaltungen. Diese haben oft den Überblick und können Wohnungen vermitteln, die bald frei werden.
5. Wohnungen online finden
Im digitalen Zeitalter ist der erste Impuls bei der Wohnungssuche das Durchforsten von Online-Suchportalen. Ob ImmobilienScout24, Immowelt oder Kleinanzeigen – das Angebot ist groß. Durch die hohe Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt bieten einige Immobilienportale mittlerweile sogar Premium-Modelle an, die den Suchenden Vorteile gegenüber Mitbewerbern einräumen. Außerdem können Sie auch selbst Gesuche inserieren, statt nur auf Wohnungsanzeigen zu reagieren.
Vielleicht verbringen Sie ohnehin viel Zeit mit Social Media – warum also nicht die Schwarmintelligenz auf Facebook, Instagram und Co. nutzen? Sie können die Suche nach einer Wohnung in Ihrem Status verkünden, zum Teilen auffordern und anschließend in Gruppen, die eigens zur Wohnungssuche erstellt wurden, stöbern.
6. Mit einem Suchauftrag Wohnungen finden
Wer bereits aktiv auf Wohnungssuche ist, weiß, dass viele Vermieter mit Bewerbungen überschüttet werden. Häufig liest man in Beschreibungen, dass vorerst keine weiteren Bewerbungen angenommen werden oder nicht auf jede Bewerbung eine Antwort erfolgen kann.
Um schnell auf neue Wohnungsanzeigen reagieren zu können, empfiehlt sich ein Suchauftrag, der in den Immobilienportalen aktiviert werden kann. Bei Neuigkeiten und Änderungen erfolgt so in Echtzeit eine Push-Benachrichtigung, die Sie informiert. Durch diesen Alert können Sie schneller auf Anzeigen reagieren und erhöhen Ihre Chance auf eine Wohnung.
7. Wohnungstausch als Alternative
Insbesondere in Großstädten ist das Angebot an Immobilien im Vergleich zur Nachfrage gering. Sucht man eine neue Wohnung und wird nicht fündig, kann der Tausch von Wohnung oder Haus eine attraktive Alternative sein. Auf diese Weise gelangt man an Immobilien, die so nicht auf dem Wohnungsmarkt zu finden sind. Der Vorteil dabei ist, dass beide Parteien die Sicherheit haben, eine passende Bleibe zu finden.
Zu diesem Zweck gibt es auf Immobilien spezialisierte Tauschagenturen, doch einige Tausch-Interessierte inserieren auch selbst auf bekannten Immobilienportalen. Um bereits vorab unpassende Angebote herauszufiltern, sollten Sie die Eckdaten der Wunsch-Wohnungen direkt im Inserat aufzählen. Handelt es sich dabei um ein Mietobjekt, muss unbedingt vorher der Vermieter dem Tausch zustimmen.
8. Das ist wichtig bei der Wohnungsbesichtigung
Wenn es endlich zur Wohnungsbesichtigung kommt, gibt es einige Punkte zu beachten, um festzustellen, ob die Wohnung wirklich in Frage kommt. Legen Sie den Besichtigungstermin bestenfalls auf eine Uhrzeit, zu der noch ausreichend Tageslicht in die Wohnung fällt, um diese auf Herz und Nieren prüfen zu können. Das wichtigste Kriterium ist jedoch, ob Sie sich in der Nachbarschaft und in der Wohnung wohlfühlen.
Liegt die Wohnung an einer vielbefahrenen Straße oder Bahnstrecke? Sie besitzen kein Auto und der nächste Supermarkt ist 5 km entfernt? Gab es bereits Probleme mit Schimmel in der Wohnung oder sind hohe Heizkosten absehbar? Falls der bisherige Mieter während der Besichtigung anwesend ist, können Sie ihn auch zu den Gründen für seinen Auszug befragen. Versuchen Sie so viel wie möglich herauszufinden, ohne aber zu aufdringlich zu sein.
Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit oder sogar die Bedingung, dass Sie gegen einen Abschlag bestimmte Möbel oder Geräte vom Vormieter übernehmen. Wenn Sie mit größeren eigenen Möbeln einziehen wollen, fragen Sie am besten nach einem Grundriss oder messen Sie selbst die Räume aus, in die Sie sie stellen möchten.
9. Wie man einen guten Eindruck bei Vermietern hinterlässt
Ein freundlicher Anruf oder ein nettes Anschreiben sorgt für einen ersten guten Eindruck. Aber wie kann man Vermieter wirklich von sich überzeugen? Vorab können Sie Ihren potenziellen Vermieter fragen, welche Unterlagen er benötigt, und diese direkt zur Wohnungsbesichtigung mitbringen. Selbstverständlich sollten Sie pünktlich sein. Wenn Sie zu früh vor Ort sind, können Sie schonmal die Nachbarschaft erkunden, in der Sie zukünftig leben möchten.
Verstellen Sie sich nicht, sondern präsentieren Sie sich authentisch. Dadurch erhält der Vermieter einen besseren Eindruck von Ihnen und Sie wirken sowohl sympathisch als auch nahbar. Kleiden Sie sich ordentlich, aber auch hier gilt: Verstecken Sie nicht Ihr wahres Ich. Suchen Sie während der Besichtigung das Gespräch mit dem Vermieter. Bestenfalls überlegen Sie sich bereits im Vorfeld Fragen, die Sie stellen möchten. Besteht nach der Besichtigung weiter Interesse, so teilen Sie das dem Vermieter schnellstmöglich mit, um sich von anderen Interessenten abzuheben.
10. Bei der Wohnungssuche den Überblick behalten
Im Immobilien-Dschungel den Überblick zu bewahren ist gar nicht so leicht. Insbesondere, wenn man sich für mehrere Immobilien interessiert, kommt man schnell durcheinander. Um zu verhindern, dass Sie eine Wohnung vergessen oder gar versehentlich doppelt kontaktieren, macht es sich bezahlt, wenn Sie von Anfang an eine gute Struktur verwenden. Das kostenlose Template von SeaTable eignet sich hervorragend dafür.
In der Vorlage können Sie Ihre Kriterien eintragen und auf einen Blick alle potenziellen Wohnungen vergleichen. Neben Bildern können Sie auch die Kontaktdaten der Vermieter sowie Termine einfügen. Nach einer erfolgreichen Besichtigung können Sie Ihren Eindruck notieren und so keine Details vergessen. Durch eine gute Organisation werden Ihnen die Wohnungssuche und die letztendliche Entscheidung für Ihre Traumwohnung leichter fallen.
Um SeaTable zu verwenden, müssen Sie sich lediglich kostenlos registrieren. Anschließend können Sie die Vorlage zu Ihrer Base hinzufügen und Ihre eigenen Daten ergänzen.