Der Hund ist der beste Freund des Menschen – so heißt es oft, wenn es um die Beziehung zwischen Herrchen und Haustier geht. Dabei liegt die Katze als beliebtestes Haustier der Deutschen noch vor dem Hund auf Platz 1. Weit dahinter folgen Nagetiere, Fische und Reptilien. Ein Haustier bringt Ihnen Freude, ist ein Seelenverwandter oder einfach schön anzuschauen. Mit der Tierhaltung ist aber auch Arbeit verbunden, denn Sie binden sich für eine lange Zeit und müssen die Bedürfnisse Ihrer Haustiere berücksichtigen.
Hier erfahren Sie, wie Sie eine artgerechte Tierhaltung organisieren und welche Bedingungen Sie und Ihr Haushalt erfüllen sollten, um einem Tier ein gutes Zuhause bieten zu können.
Passt ein Haustier in Ihr Leben?
Zunächst stellt sich die Frage, ob ein Tier in Ihrem Alltag Platz findet. Für ein Haustier müssen Sie auf unbestimmte Zeit Verantwortung übernehmen. Dabei sollten Sie sich fragen, ob Sie die individuellen Anforderungen, die Ihr Tier an Sie stellt, erfüllen können.
Ab wann gilt ein Tier als Haustier?
In der Tierhaltung unterscheidet man zwischen Nutztieren, Haustieren und Wildtieren. Um als Haustier zu gelten, muss ein Tier vom Menschen gehalten werden und bei ihm leben. So können auch Wild- und Nutztiere unter gewissen Umständen zu Haustieren werden. Je nach den gesetzlichen Bestimmungen in Ihrem Land können Sie fast jedes Tier als Haustier halten.
In Deutschland ist der Begriff Haustier vor allem von typischen Vertretern wie Hunden, Katzen und Nagetieren geprägt. Doch auch Exoten werden immer häufiger als Haustiere gehalten.
Exotische Tiere
Ob Clownfisch Nemo oder Schnee-Eule Hedwig: Beliebte Tiere, die normalerweise in Zoos oder in freier Wildbahn leben, können Sie immer häufiger auch in Privathaushalten antreffen. Bis auf wenige Ausnahmen dürfen Sie in Deutschland exotische Tiere aller Art als Haustiere halten.
Tiere einer besonders seltenen oder gefährlichen Spezies haben zwar einen gewissen Reiz, sind aber in der Tierhaltung sehr anspruchsvoll. Denn exotische Tiere brauchen spezielles Futter, sind an ein anderes Klima gewöhnt und nicht selten wachsen sie ihren Besitzern über den Kopf. Vom Kauf solcher Tiere über das Internet ist dringend abzuraten, da sie meist illegal verkauft und zu diesem Zweck ihrer Heimat entrissen werden.
Tierhaltung in der Mietwohnung
Sie planen den Einzug eines neuen tierischen Begleiters und sind sich unsicher, ob Sie überhaupt ein Haustier in Ihrer Wohnung halten dürfen? Dann empfiehlt es sich, einen Blick in den Mietvertrag zu werfen oder sich direkt an Ihren Vermieter zu wenden. Denn nicht jedes Haustier dürfen Sie ohne Absprache halten.
Was steht zur Tierhaltung im Mietvertrag?
Ihr Vermieter kann im Mietvertrag bestimmte Einschränkungen zur Tierhaltung verankern. Ist im Mietvertrag keine derartige Regelung zu finden, darf der Vermieter Ihnen die Haltung von Haustieren nicht verbieten, egal um welches Tier es sich handelt. Ausnahme ist dabei das Halten von gefährlichen Tieren.
Welche Einschränkungen gibt es?
Es gibt den sogenannten Erlaubnisvorbehalt, welcher die Tierhaltung von großen Tieren einschränkt. Findet sich diese Klausel in Ihrem Mietvertrag, müssen Sie Ihren Vermieter vor dem Einzug eines Tiers um Erlaubnis bitten. Der Vermieter darf Ihnen im Einzelfall, unter Angabe eines Grundes, die Anschaffung bestimmter Tiere verbieten.
Welche Tiere darf ich ohne Zustimmung halten?
Kleintiere wie Mäuse, Geckos oder Zierfische, die keine Gefahr, Lärm- oder Geruchsbelästigung darstellen und in geschlossenen Käfigen, Terrarien oder Aquarien gehalten werden, bedürfen keiner Erlaubnis.
Darf ich Haustiere vorübergehend in meiner Wohnung haben?
Gegen einen kurzen Besuch von einem Bekannten mit seinem Haustier ist natürlich nichts einzuwenden. Die Zustimmung des Vermieters müssen Sie aber einholen, wenn Sie längere Zeit oder gar gegen Bezahlung auf Tiere aufpassen.
Tierhaltung kostet Zeit
Bevor Sie sich ein Haustier zulegen, sollten Sie sich dem Einfluss, den das Tier auf Ihren Tagesablauf hat, bewusst werden. Denn Tiere kosten Zeit. Sei es regelmäßig mit Ihrem Hund Gassi zu gehen, die von Ihrer Katze eingeforderten Kuscheleinheiten zu genehmigen oder für Ihr Kaninchen frisches Futter anzurichten. Auch kleine Tiere, die wenig Zuwendung benötigen, aber dafür aufwändig zu reinigende Gehege haben, nehmen Ihre Zeit in Anspruch.
Natürlich bietet es sich in einem Haushalt mit mehreren Personen an, die rund um die Tierhaltung anfallenden Aufgaben aufzuteilen. Dafür ist es sinnvoll, einen Plan zu erstellen, damit Ihr Haustier sich zu keinem Zeitpunkt vernachlässigt fühlt.
Wenn Sie für längere Zeit nicht da sind, zum Beispiel weil Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie sich frühzeitig um die Versorgung Ihres Haustiers kümmern. Bei Nagetieren reicht es oft, Freunde und Verwandte zu fragen, ob sie ab und zu nach dem Rechten sehen und die Tiere füttern. Bei größeren Tieren reicht das meist nicht, da diese aktiv Auslauf und die Nähe zum Menschen brauchen.
Für längere Urlaube gibt es die Möglichkeit, Ihren Liebling in eine Tierpension zu geben. Haben Sie Ihr Tier vom Züchter erworben, können Sie auch diesen Fragen, ob er eine Urlaubsbetreuung anbietet. In jedem Fall sollten Sie Ihr Tier nicht alleine zu Hause zurücklassen.
Was Sie für eine artgerechte Tierhaltung brauchen
Welche Umgebung und Pflege Ihr Haustier benötigt, hängt von der Größe, Art und dem Charakter des Tiers ab. Für exotische und seltene Tiere gelten meist höhere Anforderungen als hier beschrieben.
Grundausstattung
- Spielzeug: Damit Ihr Tier etwas zu tun hat, während Sie abwesend oder beschäftigt sind, sollten Sie ihm angemessenes Spielzeug besorgen, welches lange hält.
- Aquarien/Käfige: Für Kleintierfans gehört das Einrichten eines Geheges und das Schaffen einer angemessenen Umgebung dazu. Beim Kauf eines Käfigs oder Aquariums sollten Sie beachten, wie viel Platz, Licht und Wärme Ihr Tier braucht.
- Schlafplatz: Tiere, die sich in Ihrer Wohnung frei bewegen, müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Bieten Sie Ihrem Liebling einen Rückzugsort, der auch als Schlafplatz dienen kann.
- Futterstationen: Damit Ihr Tier ständigen Zugang zu Essen und Trinken hat, sollten Sie eine feste Futterstation einrichten. Damit fällt es Ihnen leichter, das Essverhalten Ihres Tierss zu überwachen.
- Transportbox: Das Erste, was Ihr Tier sehen wird, ist die Transportbox. Diese brauchen Sie bei der Abholung, für Tierarztbesuche oder während der Reinigungszeit des Käfigs.
- Halsband/Geschirr: Damit Sie Ihr Tier bei Spaziergängen nicht verlieren, benötigen Sie eine Leine und ein Halsband, das am besten mit den wichtigsten Angaben zu Ihrem Tier versehen ist, falls es doch verloren gehen sollte.
- Säuberungsmittel: Nur in einem sauberen Zuhause fühlt sich Ihr Tier wohl. Daher sollten Sie alle Gegenstände für die Tierhaltung regelmäßig reinigen.
Ernährung
Bei der Fütterung Ihres Haustiers kommt Ihnen eine große Verantwortung zu. Denn wie beim Menschen fördern regelmäßige Mahlzeiten Verdauung und Stoffwechsel. Achten Sie vor allem auf die Menge, die Sie verfüttern. Diese sollten Sie vom Körpergewicht abhängig machen. Besonders Hunde und Katzen verlangen zuweilen lautstark nach immer mehr Futter, was auf Dauer zu körperlichen Beschwerden führen kann.
Nicht immer fressen Tiere das, was man ihnen vorsetzt. Dann bietet es sich an, zwischen Trocken-, Dosen- und Frischfutter zu wechseln, um das Tier auf den Geschmack zu bringen. Sollte das auch nicht funktionieren, können Sie für eine kurze Zeit auf Leckerchen zurückgreifen.
Viele Lebensmittel, die wir jeden Tag essen, sind für Tiere giftig. Hunde vertragen zum Beispiel keine Schokolade und müssen auch von vielen anderen Lebensmitteln ferngehalten werden. Passen Sie daher auf, dass Sie Ihre Lebensmittel außerhalb der Reichweite Ihrer Lieblinge aufbewahren.
Ihr Tier sollte immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Das ist besonders wichtig bei Nagetieren. Zusätzlich benötigen Nager rund um die Uhr Raufutter wie Heu und Stroh, damit Ihr Verdauungsapparat funktioniert.
Gesundheit
Ob es Ihrem Tier gutgeht, können Sie am Verhalten und Aussehen erkennen. Typische Anzeichen für Krankheit sind zum Beispiel Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen, Teilnahmslosigkeit oder Fellveränderung. In diesen Fällen sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.
Pflege
Die Pflege eines Tiers beschränkt sich im besten Fall auf die Futtergabe und das Säubern der Toilette. Denn die meisten Tiere putzen sich selbst. Trotzdem brauchen ältere Tiere oft die Unterstützung Ihrer Besitzer. Mögliche Aufgaben sind das Bürsten, Krallen schneiden und Pflegen bei einer Krankheit.
Pflege kann aber auch bedeuten, dass Sie Ihr Tier verwöhnen möchten. Für solche Bedürfnisse gibt es zum Beispiel Hundefriseure, bei denen Ihr Liebling ein Make-over bekommt.
Tierhaltung kostet Geld
Wer ein Haustier haben möchte, muss es sich auch leisten können. Denn Haustiere sind durchaus kostspielig, besonders wenn teure Tierarztbesuche anfallen.
Bei den Anschaffungskosten gehen die Preise weit auseinander – je nachdem, ob Sie ein Tier aus dem Tierheim oder von einem Züchter kaufen. Monatlich werden neben Futter- und Pflegemitteln auch die Hundesteuer oder Tierversicherungen fällig. Zur groben Orientierung finden Sie hier die Kostenpunkte der Top 3 Haustiere in Deutschland.
Hunde
- Anschaffung: 200 bis 3500 Euro
- Grundausstattung: 70 bis 300 Euro
- Monatliche Kosten: ca. 110 Euro
Katzen
- Anschaffung: 100 bis 2000 Euro
- Grundausstattung: 150 bis 500 Euro
- Monatliche Kosten: ca. 70 Euro
Kleintiere
- Anschaffung: 50 bis 200 Euro
- Grundausstattung: 100 bis 300 Euro
- Monatliche Kosten: ca. 40 Euro
Wann Sie den Tierarzt aufsuchen sollten
Auch Tiere werden wie wir Menschen manchmal krank, nur verstecken sie es oft vor uns. Daher ist es notwendig, bereits bei kleinen Abweichungen vom normalen Verhalten Ihres Tiers einen Tierarzt aufzusuchen. Regelmäßige Vorsorge-Checks können helfen, Krankheiten vorzubeugen.
Wenn Sie ein Tier bei sich aufnehmen, sollten Sie für einen ersten Gesundheitscheck zum Arzt gehen. Außerdem sind regelmäßige Impfungen und Entwurmungen nötig.
Woher kommt Ihr Haustier?
Aus dem Tierheim, der Zoohandlung oder vom Züchter – ein Tier zu erwerben ist denkbar einfach. Doch schwankt je nach Option stark, wie artgerecht die Tierhaltung, wie hoch der Preis und wie exotisch die Tiere sind.
Tierheim
Mit dem Erwerb im Tierheim geben Sie einem verlassenen Tier ein neues Zuhause und unterstützen eine artgerechte Tierhaltung. Bevor Sie sich für ein Tier entscheiden, können Sie dieses intensiv kennenlernen. Im Tierheim treffen Sie auf verschiedenste Arten und Charaktere, von denen einige in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben und besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
Um das Tier Ihrer Wahl adoptieren zu können, wird eine Überprüfung Ihrer Person vorgenommen, um sicherzustellen, dass das Tier an ein liebevolles Herrchen und in ein geeignetes Zuhause übergeben wird. Ist diese Hürde überwunden, müssen Sie nur noch die Vermittlungsgebühr bezahlen. Dass die Tiere immer geimpft und entwurmt übergeben werden, erspart Ihnen Kosten und den Gang zum Tierarzt.
Zoohandlung
Ein Besuch in der Zoohandlung regt zum Spontankauf an. Schließlich können Kleintier, Futter und Zubehör in einem Rutsch gekauft werden. Trotzdem unterstützt das Kaufen eines Tiers dort oft eine falsche Tierhaltung. Die Tiere werden als Ware angesehen und kommen meist aus Zuchtanlagen. Außerdem vermitteln die kleinen Käfige, in denen Nager und Reptilien ausgestellt werden, einen falschen Eindruck davon, wie viel Platz Sie für eine artgerechte Tierhaltung benötigen.
Züchter
Ein Tier vom Züchter ist vor allem eins: teuer. Wer eine besondere Rassekatze oder einen exotischen Fisch haben möchte, wird hier für den entsprechenden Preis fündig.
Bevor Sie ein Tier vom Züchter kaufen, sollten Sie diesen überprüfen. Denn nicht alle Züchter machen ihren Job aus Leidenschaft. Manche handeln aus Profitgier, wobei eine artgerechte Tierhaltung und das Wohlbefinden der Tiere zu kurz kommen. Die Tiere leiden womöglich unter Inzucht, Überzüchtung oder Qualzucht, was man ihnen beim Kauf nicht ansieht und einen später vor kostspielige Probleme stellen kann.
Privat
Beim Privatkauf gibt es große Unterschiede je nachdem, ob Sie ein Tier über eBay kaufen oder einen Welpen von der Hündin der Nachbarn adoptieren möchten. Besonders beim Onlinekauf ist Vorsicht geboten. Denn allein aufgrund von Bildern können Sie nicht beurteilen, ob ein Tier gesund ist oder gut gehalten wurde.
Schauen Sie sich Bewertungen über den Verkäufer an und fragen Sie nach mehr Bildern und Informationen zu dem Tier. Außerdem sollten Sie das Tier nicht ohne ein erstes Beschnuppern vor Ort kaufen. So finden Sie schnell heraus, ob der Verkäufer vertrauenswürdig ist. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Kaufvertrag erhalten, auf den Sie notfalls zurückgreifen können, wenn Ihr Tier unentdeckte Krankheiten haben sollte.
Ein Haustier für die ganze Familie
Für Kinder ist die Frage, ob sie ein Haustier haben möchten oder nicht, leicht zu beantworten. Oftmals sind sie die Initiatoren, wenn es um diesen Wunsch geht. Denn in ihrer Vorstellung ist ein Haustier ein treuer Begleiter, der sie gerne kuschelt und bedingungslos liebt. Dass nicht alle Tiere diese Anforderungen erfüllen und die Tierhaltung viel Arbeit mit sich bringt, wissen nur die Eltern. Daher sollten Sie die Anschaffung eines Haustiers intensiv mit Ihren Kindern besprechen.
Geht der Haustierwunsch primär von den Kindern aus, fällt die Entscheidung der Eltern oft auf ein pflegeleichtes Kleintier. Doch Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster erfüllen den kindlichen Drang nach Nähe und Kuscheleinheiten kaum. Ganz im Gegenteil: Sie sind meist scheu und das Ausmisten erfordert viel Arbeit. Deswegen sind Nager vor allem für Kinder geeignet, die gerne Tiere beobachten, pflegen und ihnen auch ihren Freiraum lassen können.
Mit der Pflege von Tieren können Kinder lernen, andere Lebewesen mit Respekt zu behandeln und Verantwortung zu übernehmen. Trotz des positiven Lerneffekts schwindet mit der Zeit meist das Interesse an den Tieren und die Arbeit bleibt an den Eltern hängen. Daher sollte der Erwerb eines Haustiers immer an Bedingungen geknüpft sein. Wenn Ihr Kind kein Interesse mehr zeigt und Sie selbst kaum Zeit für die Pflege haben, resultiert der lange herbeigesehnte Kauf in einer schnellen Abgabe an ein Tierheim. Machen Sie sich also vorher klar, ob Sie dem Tier auf Dauer gerecht werden können.
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Wenn Sie sich ein Haustier zulegen, gibt es bei der Tierhaltung vieles zu beachten. SeaTable bietet Ihnen eine einfache, effiziente und kostenfreie Lösung, mit der Sie die wichtigsten Daten Ihrer Haustiere an einem Ort sammeln und einsehen können.
Mit der Vorlage für Ihre Tierhaltung können Sie:
- Steckbriefe erstellen und Gesundheitsdaten notieren
- Tierarztrechnungen, Ausweise und Dokumente aufbewahren
- planen, wer sich wann um das Tier kümmert
- dokumentieren, was Sie wann gefüttert haben
- Betreuung für Ihre Urlaube und Abwesenheiten organisieren
- Ausgaben erfassen und Kosten kalkulieren
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