In der Softwareentwicklung kann das Überwachen und Verwalten von Bugs und Issues schnell unübersichtlich werden. Entsprechende Tools, sogenannte Bug- und Issuetracker, helfen Ihnen dabei, Fehler schnell und effizient zu beheben. Lesen Sie in diesem Artikel, welche Programme Sie bei der Fehlerverwaltung unterstützen können und worin die Unterschiede liegen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Bug und einem Issue?
Die zwei Begriffe Bug und Issue werden oft synonym verwendet. Bei SeaTable unterscheiden wir zwischen beiden. Einen Bug betrachten wir als Fehler in einem Programm, der von einem Mitarbeiter gemeldet wurde. Im Rahmen der Entwicklung einer Software sollen Bugs gefunden, priorisiert und behoben werden. Ein Bugtracker ist demnach ein internes Tool, das die Softwareentwicklung unterstützt.
Ein Issue ist ein Fehler, der von Kunden gemeldet wird. Hierbei kann es sich um einen Fehler in einer Software handeln. Es kann aber auch eine fehlende E-Mail oder eine falsche Abbuchung sein. Der Issuetracker bringt Kunden und das interne Support-Team zusammen. Die Kundenzufriedenheit steht im Vordergrund.
Sowohl Bug- als auch Issuetracker verwalten und überwachen Fehler. Mit ihrer Hilfe wird der Prozess übersichtlich dokumentiert. Mehrere Personen können an einzelnen Projekten abteilungs- und standortübergreifend sehr einfach zusammenarbeiten.
Welche Vorteile bietet Bug- und Issuetracker-Software?
Wieso sollten Sie über die Einführung einer Bug- oder Issuetracker-Software nachdenken?
Im Wesentlichen gibt es dafür die fünf folgenden Gründe:
- Einfache Zusammenarbeit bei verteilten Teams: Im Bug- und Issuetracking kommen Mitarbeiter verschiedener Abteilungen zusammen – z.B. der Kundendienst, das Entwicklerteam und Projektleiter. In einem Bug- oder Issuetracker erhalten alle Beteiligten Zugriff auf die Bereiche, die sie benötigen. Es können außerdem Aufgaben delegiert und den Verantwortlichen zugeteilt werden. Eine dynamische Kommunikation zwischen Abteilungen wird möglich.
- Den Überblick behalten: Das Bug- oder Issuetracker-Programm ermöglicht ein Überwachen aller Aktionen im Zusammenhang mit einem Fehler. Benötigt der Kundendienst Informationen zu einem Issue, kann er sie einsehen. Ein Projektleiter aus der Softwareentwicklung kann prüfen, welche Bugs Extrarunden drehen und an welcher Stelle Prozesse verbessert werden können.
- Zentrale Fehlersuche: Sind alle Bugs und/oder Issues in einer Datenbank gespeichert, erleichtert das die Fehlersuche. Sie können Probleme schneller beheben.
- Umfassende Fehlerhistorie: Die Fehlerhistorie in der Bug- oder Issuetracker-Software kann dazu verwendet werden, Zusammenhänge zu erkennen und Prozesse zu verbessern. Anhand der Daten können Analysen durchgeführt und neue Fehler schneller gelöst werden.
- Automatische Benachrichtigung und Erinnerung: Vorhandene Automatismen in den Bug- und Issuetracker-Programmen erleichtern das Verwalten und Beheben von Fehlern. Mitarbeiter werden zum Beispiel automatisch über neue Aufgaben informiert. Softwareentwickler können sich E-Mail-Benachrichtigungen einrichten, um Fristen einzuhalten.
Kommen wir jetzt zu den Bug- und Issuetracker-Lösungen.
Welche Bug- und Issuetracker-Lösungen gibt es?
Im Folgenden lernen Sie fünf Bug- und Issuetracker-Programme im Vergleich kennen. Beginnen wir mit einer Open-Source-Software.
WebIssues – die Issuetracker-Freeware
Mit WebIssues ist es möglich, Fehler zu dokumentieren, zu tracken und zu teilen. Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Attribute festzulegen, Kommentare zu hinterlassen und Daten-Anhänge zu speichern.
Vorteile
Es ist eine von der Community auf Deutsch übersetzte Version unter Crowdin verfügbar. Auf einem Demo-Server können Sie den Issuetracker außerdem testen, bevor Sie sich an die Installation machen.
Nachteile
Es existiert kein Support, der Ihnen bei Problemen oder Anpassungen helfen könnte.
Bird Eats Bug – Bug- und Issuetracker auf Deutsch
Ein Bug- und Issuetracker auf Deutsch ist das Programm Bird Eats Bug. Das Software-as-a-Service-Start-up wurde 2020 in Berlin gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, das Reporting von technischen Fehlern zu verbessern. Es sind sowohl eine kostenfreie, limitierte Version als auch eine Business Version für 8 $ pro User und Monat verfügbar.
Vorteile
Bei Bird Eats Bug entstehen detaillierte, teilbare Fehlerreports in geringer Zeit. Für das Dokumentieren der Bugs werden keine Programmierfähigkeiten benötigt. Ihre Daten liegen außerdem auf Servern in der EU.
Nachteile
Sie können den Bug- und Issuetracker nur als SaaS-Lösung verwenden und nicht eigenständig gehostet.
Jira – das komplexe Bug- und Issuetracker-Programm
Jira ist ein Projektmanagement-Tool, das sich auch zum Bug- und Issuetracking eignet. Fehler werden in Listen angeordnet und je Projekt auf einem Kanban-Board ersichtlich. Sie erhalten die Lösung als limitierte Version kostenlos, für 7,50 $ in der Standard-Version und für 14,50 $ pro User pro Monat in der Premium-Version.
Vorteile
Jira stammt aus der Softwareentwicklung. Gerade Entwickler werden also für das Reporting von Bugs und Issues alles vorfinden.
Nachteile
In Jira wird gemäß der Scrum-Methode zwischen dem Backlog und Sprints unterschieden. Nur Aufgaben, die zum Sprint gehören, also gerade bearbeitet werden, erscheinen auf dem Board. Das gilt es bei der Bearbeitung von Fehlern zu beachten. Ferner kann der große Funktionsumfang von Jira zum Nachteil werden, wenn Sie nicht alle Funktionen benötigen und das Programm zu unübersichtlich wird.
Enablon – eine Lösung aus dem Incident-Management
Enablon funktioniert nicht nur als Bug- und Issuetracker. Das Programm wurde als komplette Incident-Management-Lebenszyklus-Software entwickelt. Vorfälle am Arbeitsplatz oder Beschwerden können neben Software-Bugs ebenfalls dokumentiert und bearbeitet werden. Preise für die Software erhalten Sie auf Anfrage.
Vorteile
Ein Vorteil von Enablon ist, dass Mitarbeiter Probleme in der mobilen App berichten können, auch, wenn sie offline sind. Zusätzlich werden Zusammenhänge zwischen Incidents über eine künstliche Intelligenz erkannt.
Nachteile
Als Nachteil wurde von Nutzern genannt, dass Berichte in der Software nicht leicht zu erstellen und zu verstehen sind.
SeaTable – die intelligente Listenlösung
SeaTable ist wie Bird Eats Bug ein Unternehmen aus Deutschland. Neben dem Bug- und Issuetracking bietet SeaTable auch für andere Geschäftsbereiche praktische Unterstützung. So kann beispielsweise auch das Projektmanagement mit SeaTable abgebildet werden. Wählen Sie zwischen einer kostenfreien Version, der Plus-Version für 7 € oder der Enterprise-Version für 14 € pro User pro Monat.
Vorteile
SeaTable ist als flexible, simple Low-Code-SaaS in der Cloud, auf einem dedizierten Server oder als selbst-gehostete On-Premises-Lösung verfügbar. Ein einfaches, aber effizientes Design erleichtert die Fehlererfassung und -verwaltung. Zudem können Sie die Tabelle ganz flexibel an Ihre Bedürfnisse anpassen: Eine neue Spalte, z.B. für User, bei denen der Bug auftritt, ist im Handumdrehen ergänzt – ebenso wie das Webformular zum Melden von Issues. Mit Automationen und Benachrichtigungen lassen sich Prozesse zum Bugtracking sehr einfach anlegen. Das Setup steht in wenigen Minuten: Vorlage laden, Webformular veröffentlichen und los geht’s. Mit eingebautem Reporting durch individuelle Dashboards behalten Sie danach alles im Blick.
Nachteile
Die Bugs und Issues werden über ein Webformular mitgeteilt, es ist keine App für Mobilgeräte vorhanden.
So funktioniert das Bug- und Issuetracking mit SeaTable
Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie das Erfassen und Verwalten von Fehlern mit SeaTable funktioniert.
In SeaTable existiert eine Vorlage für das Bugtracking, die von jedem Nutzer kostenfrei verwendet werden kann. Mitarbeiter erfassen die Bugs hier über ein Webformular. Die Bugs erscheinen anschließend automatisch in einer sogenannten Base, wo Sie von zuständigen Mitarbeitern bearbeitet werden können.
In der ersten Tabelle können Sie die Priorität und den Status des Fehlers anpassen. Eine Zuordnung zu einem bestimmten Feature und einem Mitarbeiter für die weitere Bearbeitung ist ebenfalls möglich. Sie können in der Ansicht nach folgenden Kriterien filtern und so schnell die relevanten Informationen finden:
- Priorität
- Offene Bugs
- Aktive Bugs
- Blockierte Bugs
- Bugs nach zuständigem Mitarbeiter
Jetzt können Sie in der Menüleiste auf den zweiten Tab klicken, um zur zweiten Tabelle zu gelangen. Diese dient dazu, Bugs einer oder mehreren übergeordneten Funktionen zuzuordnen. Sie enthält außerdem Statistikfunktionen, die Ihnen zeigen, welche Funktionen besonders fehlerhaft sind. Lassen Sie sich anzeigen:
- Anzahl der Bugs je Mitarbeiter
- Durchschnittliche Bearbeitungszeit
- Anteil von gelösten zu offenen Bugs
- Bugs je Meilenstein oder Thema
In der dritten Tabelle der Bug- und Issuetracker-Vorlage behalten Sie Ihr Team im Blick. Hier dreht sich alles um Informationen wie die E-Mail-Adresse, die Teamzugehörigkeit der Mitarbeiter oder an wie vielen und welchen Bugs sie arbeiten.
Zuletzt finden Sie unter den drei Punkten oben rechts in SeaTable die Benachrichtigungen. Hier haben Sie die Möglichkeit, automatische Benachrichtigungen einzustellen.
Fazit
Bug- und Issuetracker-Software unterstützt Unternehmen bei der Überwachung, Verwaltung und Lösung von Problemen in verschiedenen Abteilungen.
Testen Sie unsere kostenfreie Vorlage für das Bugtracking und profitieren Sie auch in anderen Bereichen von der intelligenten Listenlösung.
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